Dresden sehen... und lernen? Kulturfahrt nach Dresden der Jahrgangsstufen Q1 und Q2

22. Jan 2018 Zurück zu Aktuelles

Am Freitag, dem 12.01.2018 um 7:00 sollte ein Bus voller sich noch im Halbschlaf befindender Oberstufenschüler aus Kunst- und Musikkursen der Q1 und Q2 in Richtung Dresden starten. Bei der ersten offiziellen „Kulturfahrt“ standen vor Allem die Besichtigung der Semperoper und des Kunstmuseums „Albertinum“ auf dem Programm des zweitägigen Aufenthalts.

Aufgrund der frühen und problemlosen Hinfahrt – niemand blieb in den Grenzkontrollen hängen oder musste Euros in Ost-Mark wechseln - blieb uns noch der ganze Tag für den ersten großen Besichtigungspunkt, die Dresdener Semperoper, das wohl bekannteste Opernhaus Deutschlands. Nach kurzer eigenständiger Erkundung der näheren Umgebung, die den großen Theaterplatz und die äußerst ansehnliche katholische Hofkirche offenbarte, begann auch schon unsere Führung ins Innere der Oper. Dort wurden wir in einer nett und interessant gestalteten Führung über einige Merkmale und Kuriositäten aufgeklärt. So seien die wie Marmor wirkenden Säulen tatsächlich vollkommen ohne Marmor verarbeitet worden, sondern mithilfe einer Verputztechnik, bei der eine Säule erst nach ungefähr 500 Arbeitsstunden fertig ist. Im Vergleich sei dies zur damaligen Zeit (1841) einfacher gewesen als die Beschaffung von echtem Marmor. Doch die heutige Semperoper ist bereits die dritte, nachdem die erste einer Brandkatastrophe und die zweite dem Bombenangriff von 1945 zum Opfer fiel. Das heißt: Obwohl heutzutage einige der Besonderheiten nur noch erschwerende Umstände schaffen, wurde die dritte Semperoper trotzdem nach den Originalplänen ihres Architekten und Namensgebers, Gottfried Semper erbaut. Der prunkvolle Stil und die Einzigartigkeit des Opernhauses – die Gruppe war beispielsweise von der Fünf-Minuten-Uhr über der Bühne schwer beeindruckt – sprechen jedenfalls für diese Entscheidung.

Vor dem Besuch des Albertinums am Samstag vollzog sich noch ein geführter Stadtrundgang durch die abendliche Innenstadt Dresdens, bei der typische Sehenswürdigkeiten wie die Frauenkirche und der Zwinger, ein Teil zwischen innerer und äußerer Stadtmauer, bestaunt wurden. Folglich ging es im Anschluss an eine erholsame Nacht im Hostel mit eigenem Stück Berliner Mauer vor der Haustür weiter in das nach König Albert von Sachsen benannte Kunstmuseum.

Dort konnten wir in der Dauerausstellung einen weiten Horizont an Kunstwerken jeglicher Schaffenszeiten sehen, der über die Romantik bis zur moderneren Kunst der Gegenwart reichte. Letztere war besonders stark durch die beiden noch lebenden Künstler Gerhard Richter und Marlene Dumas vertreten, deren ausgestellte Werke im Bereich der Abmalungen angesiedelt waren, also des Prozesses, bei dem Fotografien die Vorlage sind und auf unterschiedlichste Art und Weise bearbeitet und in das Bild integriert werden.

Auch für weniger Kunstbewanderte stellte sich dieser Besuch als Erfolg heraus, da das Gezeigte und Erklärte gut zu verstehen war; es war spannend, etwas über ziemlich aktuelle Kunst zu erfahren, die ja auch noch greifbar (im Museum sicher nicht zu empfehlen) vor uns hing.

Wir empfanden die Kulturfahrt als sehr unterhaltsam, mit genau der richtigen Balance zwischen Freizeit und Programm, das zudem kulturell nicht zu dick auftrug. An dieser Stelle gilt das Lob den mitgefahrenen und planenden Lehrerinnen: Fr. Krey, Fr. Pralat, Fr. Hill und Fr. Pötter.

Für die Q2 wird es sicher zeitlich kritisch, aber wir wünschen uns nichtsdestotrotz für die anderen Stufen viele weitere Kulturfahrten in der Zukunft.

Von: Sebastian Güth (Stufe Q2)