Lateinunterricht ist langweilig und eintönig? Weit gefehlt!

16. Mar 2018 Zurück zu Aktuelles

Nach der letzten Unterrichtsreihe zu Ovids Metamorphosen war bei den Schülerinnen und Schülern des Lateinkurses der EF von Frau Haas Kreativität und Eigeninitiative gefragt.

So wurde der Rückblick auf die behandelte Lektüre in Form von Arbeitsgruppen und deren Projekten spannend und lebendig gestaltet.

Wir hatten die Möglichkeit, uns mit dem Erlernten noch einmal auseinander zu setzen und es erneut auf uns wirken zu lassen.

Jeder von uns konnte sich individuell für eine Art der Interpretation entscheiden. Dadurch entstanden vielfältige Projektideen, wie Kurzfilme, Zeitschriften, Gedichte, Zitatsammlungen sowie Vergleiche zu klassischen Lektüren, Zeichnungen und Comics.

Auf diese Weise konnten wir die Metamorphosen durch kreatives Arbeiten spielerisch verinnerlichen.

Unter den Werken befanden sich auch gesellschaftskritische Texte, die einige Darstellungen Ovids in Bezug zu aktuellen Themen setzten.

Aber auch musikalisch-künstlerische Beiträge waren vertreten. Eine Schülerin komponierte beispielsweise begleitende Musik zum Flug und Absturz des Ikarus in der Metamorphose „Dädalus und Ikarus“.

Mit großem Ideenreichtum wurden auch eigene Metamorphosen entwickelt oder in Jugendsprache umgeschrieben. Computerbegeisterte aus dem Kurs programmierten außerdem kleinere Spiele, die sich mit den Geschichten Ovids befassten.

Alles in allem bereitete die kreative Arbeit dem gesamten Kurs viel Freude und bot eine Abwechslung zu dem normalen Übersetzen der lateinischen Texte.

Beispielhaft geht es QR-Code Daedalushier zur Komposition von Elisabeth Thormann zur Metamorphose Dädalus und Ikarus. Dazu schreibt die Komponistin:

Durch die Komposition soll das Geschehen, der Metamorphose Dädalus und Ikarus, von Ovid, verdeutlicht werden. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf dem Flug, und dem immer höher fliegen, des Ikarus.

Das Stück Beginnt mit einer rhythmischen Akkordfolge, welche die Vorbereitungen des Fluges, von Dädalus und Ikarus, verdeutlichen sollen. Durch die darauf folgende, steigende, schneller werdende Tonleiter kennzeichnet sich das Aufsteigen, und somit der Beginn des Fluges. Dabei hört man zwei synchron laufende Tonleiter, welche zeigen, dass beide, Dädalus und Ikarus, fliegen.

Im nächsten Teil des Stückes hört man ein, in Etappen steigendes Thema, welches ein verzögertes, aber dennoch stetiges höher fliegen, von Ikarus darstellen.

Im Weiteren ist eine Dissonanz zu hören, welche schon andeuten soll, dass Ikarus sich in Gefahr befindet.

Durch das immer schneller werden jener Dissonanz wird der Absturz des Ikarus eingeleitet.

Nach einer Pause soll der hohe Moll Akkord einen Ausruf der Verzweiflung, des Dädalus, verdeutlichen.

Zum Schluss sind tiefe Akkorde ein Ausdruck der Trauer von Dädalus, über den Tod seines Sohnes Ikarus.

Von: Anna Berger und Jonte Giebken