Die falsche Lehrerin- Von Lehrerinnen und Lehrern fürs Petrinum

29. Nov 2021 Zurück zu Aktuelles

Am 16.11.21 und am 18.11.21 hieß es endlich „Bühne frei!“ für das Stück „die falsche Lehrerin“, welches von einem nur aus Lehrkräften des Petrinum bestehenden Ensemble aufgeführt wurde. Beide Vorstellungen waren ausverkauft und kurz vor 19 Uhr warteten alle gespannt auf den Beginn des Stückes und natürlich auf die Starauftritte von Adela Binding als falsche Lehrerin und von Herrn Klee als neuer Schulinspektor.

In zweieinhalb Stunden wird das Publikum in eine Parallelwelt versetzt, wo das Petrinum seit 600 Jahren zwar existiert, aber nicht in der Form, wie wir es kennen und schätzen. Der trockene Schuldirektor Pfeffer klammert sich an die Tradition, wie an seinen Bürgermeister-Espresso: Diktieren ist die Norm, die Schüler werden auf Disziplin und Gehorsam gedrillt. Kurzum: Schule soll keinen Spaß machen. Das wirkt sich auch auf unsere stinkefaule Klasse um die Klassenbesten Engelbert und Hanna, die Zicken Vicky und Emma, den beliebte Tom und den experimentierfreudigen Markus aus. Als dann auch noch der Brief vom Schulamt reinflattert, dass die Schule wegen der schlechten Leistungen in den Bezirkstests und des Wasserrohrbruchs geschlossen werden muss, ist die Katastrophe perfekt. Auch die Flüche von Putzfrau Maria können da nicht helfen.

Wenn nicht Sascha Kainz wäre, die eigentlich Schulinspektorin ist, sich aber auf Drängen ihrer alten Freundin Birgit, der lebhaften Musiklehrerin, in die Lehrerin Dr. Alice Ritter verwandelt. Mit ihren neuen Unterrichtsmethoden, bringt sie nicht nur die Schüler zum Lernen, sondern erobert das Herz des Direktors (und nicht nur seines!) im Sturm. Bald erkennt er, dass er seinen eigenen Unterricht eigentlich gar nicht mag und die neue Lehrerin vielleicht doch Recht hat. Mit einem genialen Plan kann schließlich auch der sehr großzügig bewertende Schulinspektor getäuscht und die Schule gerettet werden. Allerdings wird es nochmal spannend, als Frau Maria, die in den Schulamtnews auf die wahre Identität von Dr. Alice Ritter stößt, die falsche Lehrerin vor versammelter Mannschaft konfrontiert, aber schließlich selbst durch einen Brief des Schulamtes, den sie vernichtet hat, in Erklärungsnot kommt. Das Stück endet schließlich damit, dass Sascha Kainz dem Bürgermeister und dem Direktor Aufträge zur Modernisierung der Schule gibt, und eine kitschige Liebesszene zwischen dem Direktor und Sascha kommt auch nicht zu kurz.

Das alles wurde mit einer Leichtigkeit und Wortwitz über die Bühne gebracht, gnadenlos ehrlich, ohne Angst, irgendwem auf den Schlips zu treten. Dies merkte man von allem an den aber äußerst harmlosen Sticheleien gegen unsere verehrten Nachbarschulen und den Verhohnepipelung der Jugendkultur und der Jugend allgemein (cringe!). Darüberhinaus ist die Detailverliebtheit in der Gestaltung der Figuren hervorzuheben, welche nicht nur stereotypisch waren, sondern auch Referenzen oder Kontraste zu den jeweiligen Fächern der Lehrkräfte beinhaltete.

Außerdem stach die Performance von Frau Sebbel als die quirlige und etwas verpeilte Frau Maria hervor, die im Laufe des Stückes zu einem Publikumsliebling avancierte und Szenenapplaus erhielt.

Am Ende des Theaters bedankte sich das Ensemble unter tosendem Applaus bei der Technik, der Regie und auch bei dem Kontrollteam, die den Einlass organisiert haben. Alle Erlöse aus dem Kartenverkauf (1500 Euro) gehen an unsere Partnerschule CONASA in Bacabal. Abschließend waren das zwei belebende, spannende Abende voller Humor und Leidenschaft, passend zum Jubiläumsjahr 2021.

Von: Chamaida Tsang und Lena Schröder Q1