Erinnerungs- und Gedenkkultur: Projekttage in Stufe 6 anlässlich der Pogromnacht vom 9.11.1938

08. Nov 2021 Zurück zu Aktuelles

Das muss ja ganz schrecklich für die Menschen damals gewesen sein...“, flüstert ein Schüler, der sich soeben mit dem Schicksal des jüdischen Mädchens Greta und ihrer Familie in den nächtlichen Stunden vom 9. auf den 10. November 1938 exemplarisch auseinandergesetzt hat.

Ähnlich bestürzt äußern sich andere Schüler:innen der Stufe 6, die sich in der letzten Woche einen Schultag lang anlässlich des Gedenktages zum 09.11.1938 mit den Ereignissen in der Reichspogromnacht beschäftigt haben. Die Schüler:innen erkennen, dass die Brutalität der Nationalsozialisten gegenüber der jüdischen Bevölkerung nicht in fernen Großstädten verortet blieb,sondern sich die Zerstörungswut und der antisemitische Hass auch in den ihnen bekannten Straßen Recklinghausens entlud – und in unmittelbarer Umgebung ihrer Schule.

Demgegenüber thematisierten die kleinen Historiker:innen auch die würdige Erinnerung an die Opfer dieser gewalttätigen Ausschreitungen: So diskutierten sie kritisch vor Ort in der Limperstraße die kleine Tafel am Finanzamt, die über den ehemaligen Standort der in der Reichpogromnacht zerstörten Synagoge informiert.

Ebenfalls besuchten die Schüler:innen das Mahnmal Ecke Herzogswall/Westerholter Weg, an dem um 17:30 Uhr am 09.11.2021 Uhr das gemeinsame Gedenken der Stadt Recklinghausen, aber auch die gemeinsamen Mahnung stattfinden wird, das mittlerweile 1700-jährige jüdische Leben in Deutschland gegen antisemitische Hetze zu bewahren.

Von: Gesa Sebbel