Neben eindringlichen und mahnenden Reden standen bei der städtischen Veranstaltung zum Holocaust Gedenktag, die in diesem Jahr vom Gymnasium Petrinum gestaltet wurde, vor allem die beeindruckenden und bewegenden Projekte der Schüler*innen im Mittelpunkt.
Nach einer multireligiösen Friedensfeier mit Vertreter*innen der beiden christlichen Kirchen, der Jüdischen Kultusgemeinde und der muslimischen Gemeinde in der Gymnasialkirche, fand die städtische Gedenkveranstaltung in der Aula des Gymnasiums statt. Hier richteten sowohl Schulleiter Michael Rembiak als auch Bürgermeister Christoph Tesche eindringliche und zum Teil mahnende Worte an die Anwesenden.
Michael Rembiak bedankte sich aber auch vor allem bei seiner Schülerschaft, die seiner Meinung nach in den vergangenen Tagen in insgesamt 31 Projekten bewiesen haben, wie aktiv Erinnerungskultur gelebt werden kann.
Auch Bürgermeister Christoph Tesche ging auf einige der Projekte ein, die ihn besonders bewegt hatten. „Und nicht nur da hat sich für mich einmal mehr gezeigt: Achtsam sein, gegenseitig Respekt zeigen, zuzuhören und Rücksicht zu nehmen, sind meiner Meinung nach die Grundlagen jedes Zusammenlebens. Gerade momentan müssen wir für unsere freiheitlich demokratische Grundordnung kämpfen. Dass wir das können, haben wir mit der Demonstration vor einer Woche bewiesen. 12.000 Menschen waren da, um gegen das zu protestieren, was unsere Demokratie momentan bedroht“, erklärte Christoph Tesche. „Und eins verspreche ich: Wir werden das, was damals geschehen ist und die Opfer nie vergessen.“
Isaac Tourgman, Kantor der jüdischen Kultusgemeinde, zeigte sich nach eigenen Worten überwältigt – nicht nur von Veranstaltung, sondern auch von den Projekten. Diese waren von der Schülerschaft in den vergangenen drei Tagen unter der Federführung der beiden Lehrer Gesa Sebbel und Martin Willebrand mit viel Aufwand umgesetzt worden. Exemplarisch wurden während der Veranstaltung drei kreative und beeindruckende Projekte vorgestellt. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von Misha Nodelman an der Violine.
Im Anschluss an die Veranstaltung wurden Gedenktafeln an verfolgte Jüdinnen und Juden auf dem Schulhof enthüllt, die ehemalige Schüler*innen des Petrinum waren. Danach gab es die Gelegenheit, an verschiedenen Stationen im Schul-Gebäude die Projekt-Ergebnisse zu sehen.
Quelle für Bericht und Fotos: Webseite der Stadt Recklinghausen