Die Vereinten Nationen agieren seit Jahrzehnten auf dem internationalen politischen Parkett und sind mit 193 Mitgliedsländern ein bedeutsames Forum in den Bereichen Frieden, Sicherheit und Menschenrechte. Insbesondere in Zeiten von Klimawandel, Krieg und Energiewende wird deutlich, wie relevant der Erhalt diplomatischer Beziehungen für die internationalen Beziehungen zwischen Staaten ist. Doch wie sieht es hinter den Kulissen des UNO-Hauptquartiers in New York aus? Hier soll MUNiC (Model United Nations in Classroom) ein wenig Licht ins Dunkel bringen.
In Zusammenarbeit mit der Westfälischen Hochschule unter der Leitung von Prof. Dr. Müglich findet jedes Jahr eine Konferenz in Recklinghausen statt, welche es interessierten Schülerinnen und Schülern der Oberstufe (EF-Q2) ermöglichen soll, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. In zahlreichen vorangehenden Sitzungen bereiten sich die Schülerinnen und Schüler auf die Abschlusssitzung im Kreishaus der Stadt Recklinghausen vor – natürlich auf Englisch. Jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer erhält ein Mitgliedsland und erarbeitet sich anhand landesspezifischer Informationen die Position des Landes zu einem vorgegebenen Thema.
Ziel dieses Projekts ist es, zusammen mit Schülerinnen und Schülern anderer Recklinghäuser Schulen eine Vollversammlung der Vereinten Nationen zu simulieren, in deren Rahmen eine Resolution zur internationalen Zusammenarbeit in einer Sache entwickelt und verabschiedet wird. In den vergangenen Jahren wurde beispielweise über die Verteilung von Fischereirechten und die Festsetzung von Fangquoten diskutiert oder ein Beschluss zur Bekämpfung von Kinderarmut und Kinderarbeit gefasst. In diesem Jahr wurde unter anderem über die Verwendung von Einmalplastik debattiert. Das für die Abschlusskonferenz notwendige Wissen und die Fähigkeiten eignen sich die Schülerinnen und Schüler an, um die abschließende Sitzung so realistisch wie möglich zu simulieren. Dies umfasst beispielsweise Wissen zum System der Vereinten Nationen, dem Verhaltenskodex der UNO, Möglichkeiten zur zielführenden Recherche von Länderinformationen, offizielle Positionen des zu vertretenden Landes zu globalen Sachverhalten, das Schreiben eines Plädoyers oder das Diskutieren in englischer Sprache. Alle Teilnehmenden vertraten ihr Land und dessen Interessen zu Beginn der Konferenz in einer Rede. Im weiteren Verlauf galt es in formellen und informellen Verhandlungsrunden die Vertreterinnen und Vertreter anderer Mitgliedsstaaten zu überzeugen, um gemeinsam eine Resolution zu erarbeiten. Nach 8 Stunden harten Verhandlungen wurde eine Resolution zur Abschaffung von Einmalplastik mit einfacher Mehrheit verabschiedet.
Doch nicht nur dieser Gruppenerfolg ließ sich feiern, sondern auch die besonders erfolgreiche Teilnahme von drei Petriner Schülerinnen und Schülern. Jasper Beck (EF), Ben Trojca (EF) und Esmanur Kanoglu (Q1) wurden im Anschluss an die Konferenz von einer Jury der Hochschule als „outstanding delegates“ ausgezeichnet. Wir gratulieren der Gesamtgruppe und auch den zwei Preisträgern und der Preisträgerin zu dem tollen Ergebnis.