Schüler ehren ehemaligen Direktor: Frühlingskonzert 2018 im Geiste Heinrich Bones und der Romantik

27. Apr 2018 Zurück zu Aktuelles

Berührend, bewegend und mitreißend: Das Frühlingskonzert unter dem Motto „Heinrich Bone und die Romantik“ zauberte Aufbruchstimmung in die Gymnasialkirche und brachte Musik, Literatur und Sprache zusammen. Dieses traditionelle Format der Schülergemeinschaft des Gymnasiums Petrinum wurde mit lyrischen Texten von und über Heinrich Bone, gelesen von Michael van Ahlen in der ihm unnachahmlichen Art, und musikalischen Darbietungen der Schüler ergänzt.

Die Zuhörer tauchten eine in die Epoche der Romantik, die vom Ende des 18. Jahrhunderts bis weit in das 19. Jahrhundert dauerte. Heinrich Bone, der 1832 am Petrinum sein Abitur machte, gewann vor allem Bedeutung durch seine Kirchengesangsbücher, die zwischen 1847 und 1879 in sieben Auflagen erschienen, und seine pädagogisch-literarische Leistung. Er schrieb das „Deutsche Lesebuch für höhere Lehranstalten“, das in zwei Bänden und 67 Auflagen seit 1840 herausgegeben wurde und sich zum Standardwerk an deutschen Gymnasien entwickelte. „Wir möchten dem Pädagogen, der Recklinghausen seinen Stempel aufdrückte, mit unserem Frühlingskonzert gedenken und seine Leistungen würdigen“, erklärte Schulleiter Michael Rembiak. „Heinrich Bone war es wichtig, die Sprache als Verständigung einzusetzen“.

Von 1856 bis 1859 leitete Bone das Petrinum, daneben war er literarisch aktiv. Seine Sonette – jeweils 14-zeilige Gedichte, die aus zwei vierzeiligen und zwei dreizeiligen Strophen bestehen – und Gedichte erlangten überregionale Bedeutung. Michael van Ahlen trug einige dieser Gedichte vor, die durchaus anekdotische Züge aufwiesen. „Morgenlied“, „Frühlingsnacht im Walde“, „Verlorene Liebe“, „Erhebung“ und „Süßer Abend“ gaben Einblicke in das Denken und Wirken des Pädagogen. Die Schüler ergänzten die Verse um bewegende Musikstücke. „Das Blumenlied“ von Gustav Lange, gespielt von Melina Seel am Klavier, und das „Liebeslied“ von Fritz Kreisler, in Szene gesetzt von Lena Wotzik (Klavier) sowie Lisa Schönert (Violine), überzeugten die Zuhörer. Als Andreas Lenmann und Magdalena Kracheletz die Sonate für Oboe und Klavier op. 166, 2. Satz, von Camille Saint-Saëns spielten, war wirklich nahezu jeder Zuhörer berührt. Jan-Henrik Pötter, Elena Klaas, Jung-Hoon Wang, Maria Kuhlmann und Katerina Krey konnten ebenso begeistern.

Von: Recklinghäuser Zeitung, 23. April 2018, S. 4