„Jeder trägt einen unendlichen Schatz in sich, der es wert ist, erzählt zu werden.“ (Doris Dörrie)

23. Mar 2022 Zurück zu Aktuelles

Gespannte Stimmung lag in den letzten Tagen in der Aula des Petrinum in der Luft: Aufgeregt warteten die Preisträger:innen des Literaturwettbewerbs „Paginula Petrina“, der erstmalig in diesem Schuljahr von der Fachschaft Deutsch vergeben wurde, auf die Bekanntgabe ihrer Platzierung: Wer hatte in Stufe 6, Stufe 8 und Stufe Ef den dritten, zweiten und ersten Platz erreicht?

Mit Beginn des neuen Schuljahres 2021/22 hatten Schüler:innen der jeweiligen Unter-, Mittel- und Oberstufe zu einem altersangemessenen Thema im Deutschunterricht eigene poetische oder prosaische Texte verfasst. Die Klassen und Kurse hatten anschließend die besten fünf Texte an die Jury weitergeleitet. Diese hatte nun die überaus angenehme und zugleich schwierige Aufgabe, die gelungensten drei Texte zu küren – und das Vorlesen der Texte auch etwas zu unterstützen.

Zunächst zeichnete die Jury zum Thema „Hallo? Versteht mich irgendjemand? Gespräche in Beziehungen“ die Texte der Stufe Ef aus. Gespannt lauschten die Schüler:innen dem Gedankenstrom der Einsamkeit in „Ein grauer Tag“ von Bela Fuhrmann (Platz 3), dem Wechselspiel in Beziehungen im Gedicht „geEinsam“ von Jakub Papcunar (Platz 2) und schließlich dem ironisch kommentierenden Ich-Erzähler im Text „Ficken Hitler Terror“ von Adrian Hegge, der den ersten Platz erreichte. Um die Texte noch etwas länger nachwirken zu lassen, rundeten die von Jan-Luc Hoang (Ef) dargebrachten Klavierklänge die Veranstaltung ab.

„Geben und Nehmen in Freundschaften“ lautete das Thema der Stufe 8, welches eindrucksvoll in vielen Bereichen unseres Lebens entfaltet wurde. Der drittplatzierte Text von Phileas Dorka (ohne Titel) nahm das Publikum mit in eine bedrückende Alltags- und Schulwelt, an der am Ende für den Ich-Erzähler doch der Beginn einer zaghaft neuen Freundschaft stand. Patricia Kappler bot als Zweitplatzierte ihren Text „Der Weg zum Glück“ äußerst einfühlsam dar, in welchem sie einen tagesaktuell bedrückenden Zusammenhang zur Flucht herstellte, aber auch zu Freundschaft und Hoffnung.

Der Siegertext „Gegensätze“ stammte schließlich aus der Feder von Franziska Vöcking, die den Handlungsort in eine unscheinbare Gartenhütte verlegt hatte, allerdings in das Jahr 1944 – und den Zuhörern wurde schnell die Brisanz der Begegnung zwischen dem Mädchen Erika als Deutsche und Ava als jüdische Deutsche vor dem Hintergrund der NS-Diktatur bewusst. Kamen die Texte alle aus der Klasse 8B, bereicherten mit musikalischer Gestaltung die Schüler:innen Adrian Buskies (8A) am Klavier zusammen mit Balbina Blicharski und Viktoria Peiler (beide 8C) mit ihrem Gesang harmonisch die Veranstaltung. Fabeln als „verkleidete Wahrheiten“ war die Textsorte der Stufe 6, in denen die pfiffigen Autor:innen mit den Tieren Eichhörnchen und Waldmaus, Fuchs und Schnecke geschickt ihrer Leserschaft einen Spiegel vorhielten und jene zu fairem und sozialem Handeln ermunterten. Jonas Wessling (6A) gratulierte die Jury schließlich vor Mila Kilimann (6A) und Alexa Boertz (6D) zum ersten Platz. Begleitet wurde die Preisverleihung von fantastischen musikalischen Klängen, mit denen Tim Pietrowski (6A) am Klavier die Aula erfüllte.

Freuen können sich nun alle Preisträger:innen über einen Buchgutschein von der Buchhandlung Winkelmann, den der Förderverein des Petrinum als großzügiger Sponsor übernommen hatte! Die Siegertexte werden in der Zeitschrift Petrinum 2021/22, die am 13.06.2022 erscheinen wird, zu lesen sein. Die zweit- und drittplatzierten Texte sind ebenda über QR-Code abrufbar. Wir danken allen Schüler:innen, die emsig und fantasievoll, kreativ und klug mit ihren „petrinischen Schriftstückchen“ den Wettbewerb bereichert haben!

Von: Gesa Sebbel