Studium Generale Petrinianum Jahrgang II (2022)


Dr. Matthias Kordes: Stadtarchiv und Petrinum - Verbunden seit 100 Jahren

Von „lichtscheu“ über „fröhlich hüpfend“ - spannende Sternstunden des Petriner Archivars Heinrich Pennings

Die 1920er Jahre und ihre kuriosen Differenzen zwischen einem Lehrer und seinem Vorgesetzten - dies war das Thema eines sehr ausführlichen Vortrags unseres Recklinghäuser Stadtarchivars am Mittwoch, 11.5.2022, in unserer Aula. Primär ging es um den Umgang mit unseren städtischen Dokumenten, aber auch um umkämpfte Räumlichkeiten und um die Bedeutung eines gut geführten Archivs. Besonders bemerkenswert waren der Detailreichtum und die Tatsache, dass uns nach so vielen Jahren so genaue Daten und Informationen vorliegen. Inhaltlich war es interessant zu lernen, wie intensiv das Gymnasium Petrinum in der Stadtgeschichte auftaucht und welche wichtige Rolle es damals hatte und heute noch hat. Herr Dr. Kordes hat eine spannende Reportage über ein Detail der Geschichte des Gymnasiums Petrinum in beinahe kriminalistischer und auch humoristischer Weise daraus gemacht.

Matthias Kordes (geb. 18. Juni 1961 in Neheim-Hüsten) erlangte 1980 am Quirinus-Gymnasium in Neuss das Abitur und studierte an der Universität zu Köln Geschichte, Germanistik sowie Historische Hilfswissenschaften und schloss dieses Studium mit der Ersten Staatsprüfung für das Lehramt der Sekundarstufe II ab. Mit einer Arbeit über die äußere Formensprache des päpstlichen Urkundenwesens im Hochmittelalter wurde er dort 1993 im Bereich Historische Hilfswissenschaften promoviert. Anschließend absolvierte er das Referendariat für den höheren Archivdienst am Staatsarchiv Detmold sowie an der Archivschule Marburg. Daran schlossen sich Tätigkeiten am Archiv des Erzbistums Köln sowie am Historischen Archiv der Stadt Köln (1996–2000) an. Im Januar 2001 übernahm er die Leitung des Stadt- und Vestischen Archivs Recklinghausen (jetzt: Institut für Stadtgeschichte Recklinghausen). Kordes ist Herausgeber der Vestischen Zeitschrift und Schriftleiter des Vestischen Kalenders, seit 2004 auch Mitglied der Historischen Kommission für Westfalen.

Sarah Jäger: Über das Schreiben - Autorinnenlesung und Vortrag

Wie werde ich Autor*in? Welche Qualitäten und Qualifikationen brauche ich? Wie komme ich an Ideen für meine Romanfiguren? Und wie halte ich Durststrecken und Enttäuschungen als Autor*in aus?

Dies ist nur ein Ausschnitt aus vielen Fragen, die Schüler*innen im Rahmen des Vortrags zum Studium Generale der Jugendbuchautorin Sarah Jäger stellten, als sie am Mittwoch, 16.11.2022, zu Gast in der Aula des Gymnasium Petrinum war.

Sarah Jäger stellte persönliche Erfahrungen mit dem Verfassen und Veröffentlichen ihrer Bücher sehr authentisch vor und traf damit das Interesse ihrer Zuhörer. Sie war in diesem Jahr sogar mit „Die Nacht so groß wie wir“, einem Roman über das Erwachsenwerden, für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. Jäger machte allerdings auch auf ehrliche Art und Weise den Schüler*innen klar, dass der Literaturbetrieb ein schwieriges Terrain sei, um erfolgreich damit seinen Lebensunterhalt zu bestreiten.

Vor einem überwiegend aus der Schülerschaft der EF stammenden Publikum kam zu einem lebhaften Austausch mit der gelernten Theaterpädagogin und Buchhändlerin und Sarah Jäger beantwortete mit großer Offenheit alle Fragen ihrer Zuhörerschaft.

Sarah Jäger lebt und arbeitet im Ruhrgebiet, zuerst als Call Center Agentin, später dann als freiberufliche Theaterpädagogin. Seit 2016 ist sie Buchhändlerin. Für ihren Roman »Nach vorn, nach Süden« (Rowohlt Rotfuchs) erhielt sie u.a. den „Luchs des Monats“ der ZEIT sowie das renommierte Kranichsteiner Jugendliteraturstipendium, sie war für den Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis nominiert und stand auf der Shortlist des Literaturpreises Ruhr. Ihr zweiter Roman „Die Nacht so groß wie wir“ stand auf der Nominierungsliste für den "Deutschen Jugendliteraturpreis 2022". Im September 2022 ist ihr neuestes Buch erschienen, ein Coming-of-Age-Roman mit dem Titel „Schnabeltier deluxe“.